Galapagos Wildleben – Evolution zum Erleben
Als die Galapagos-Vulkane vor Millionen Jahren, vom rund 1.000 km entfernten südamerikanischen Festland, die ersten Inseln zu formten, waren diese zunächst völlig isoliert. Gleichwohl fanden im Laufe der Zeit viele Spezies den Weg über das Meer zu den Inseln, auf denen sie Dank ihrer Anpassungsfähigkeit einen neuen Lebensraum fanden. Diese lassen sich beispielsweise im Rahmen einer exklusiven Galapagos-Kreuzfahrt entdecken!
Die Galapagos-Inseln werden oft als „Laboratorium der Evolution“ bezeichnet. Es gibt nur wenige Plätze auf der Welt, an denen man eine derartige Vielfalt an Tieren und Pflanzen in so vielen verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung, auf solch einem begrenzten Lebensraum finden kann. Viele Spezies auf Meeresinseln sind verwandt mit den Arten auf dem Festland, haben sich aber im Laufe der Zeit in der Isolation der Inseln den neuen verschiedenen Lebensräumen angepasst und so zu neuen Spezies entwickelt. Dies ist der Schlüsselfaktor für die Evolution auf Inseln.
Die Darwinfinken sind das klassische Beispiel für adaptive Radiation (Auffächerung) einer wenig spezialisierten Art durch Herausbildung spezifischer Anpassungen (Adaptionen), und haben Generationen von Evolutions-Biologen in ihrer Forschung als Grundlage gedient. 13 Arten haben sich aus einem gemeinsamen Vorfahren vom Festland auf dem Galapagos Archipel entwickelt. Es ist kein Wunder, dass Charles Darwin von der Vielfalt der Tiere auf den Inseln so beeindruckt war und sie ihn zu seiner Evolutionstheorie inspirierten.
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Reptilien auf Galapagos
Galapagos Landleguane
Die Galapagos Landleguane unterscheiden sich in ihrer Gestalt und Färbung von Insel zu Insel. Es gibt zwei taxonomisch unterschiedliche Formen im Westen des Archipels (Conolophus rosada and Conolophus pallidus) und eine weitere auf den zentralen Inseln (Conolophus subcristatus). Die Galapagos Landleguane können, je nach Insel, eine Länge von 90 bis 120 cm und ein maximales Körpergewicht von 12 kg erreichen. Die poikilothermen (wechselwarmen) Landleguane absorbieren Wärme beim ausgiebigen Sonnenbaden auf den vulkanischen Felsen und schlafen in Höhlen und Erdlöchern, um diese Wärme über Nacht zu halten.
Oft gehen die Leguane eine symbiotische Beziehung mit Vögeln ein; die Vögel picken Parasiten und Zecken von den Leguanen welches den Letzteren Erleichterung und den Vögeln Nahrung verschafft. Die Lebenserwartung der Galapagos Landleguane wird auf 50 bis 60 Jahre geschätzt.
Grüne Galapagos Meeresschildkröte
Die Grüne Galapagos Meeresschildkröte ist die einzige Art der Grünen Meeresschildkröte, die an den Stränden von Galapagos ihre Eier ablegt. Es ist sehr schwierig für Forscher genaue Daten über die Grüne Galapagos Meeresschildkröte zu sammeln, da diese weite tiefe Wanderungen durch den Ozean unternimmt. Die meisten Daten konnten bisher durch Markierungsexperimente erlangt werden.
Die Grüne Galapagos Meeresschildkröte wird, wie alle Grünen Meeresschildkröten, als vom Aussterben bedroht in der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) geführt.
Solitario Jorge (Spanisch: Der einsame Georg) ist die letzte überlebende Riesenschildkröte der Unterart der Insel Pinta (Geochelone nigra abingdoni). Er gelangte dadurch zu traurigem Ruhm als das seltenste Lebewesen der Erde und steht heute als Symbol für den Naturschutz auf den Galapagos-Inseln und in der Welt. Georg wurde am 01.12.1971 auf der Insel Pinta von dem amerikanischen Biologen Joseph Vagvolgyi entdeckt. Die Vegetation der Insel war durch verwilderte Ziegen weitgehend zerstört, so dass die hiesige Schildkrötenpopulation bis auf ein einziges Tier reduziert war. Zu seinem Wohl wurde der „Einsame Georg“ in ein eigenes Gehege in der Charles Darwin Station untergebracht. Obwohl er zwei weibliche Schildkröten zur Begleitung hatte gab es keine Nachfahren. Lonesome Goerge starb im Alter von geschätzten 100 Jahren im Jahr 2012.
Galapagos Riesenschildkröte
Die Zahl der Schildkröten wurde seit dem 17. Jahrhundert sehr stark durch die Jagd und die Einführung von Prädatoren (Räuber) und Fressfeinden durch den Menschen dezimiert. Heute leben weltweit nur noch 10 der Unterarten, aber durch die erfolgreichen Bemühungen im Naturschutz seit der Gründung des Nationalparks und der Charles Darwin Station, konnten bereits Hunderte gezüchteter Jungschildkröten in ihre natürlichen Lebensräume auf den Inseln angesiedelt werden. Heute sind sie das Symbol für die Tierwelt der Galapagos-Inseln.
Meerechse
Die Meerechsen sind im ganzen Archipel heimisch und leben vorwiegend an den felsigen Küstenabschnitten der Inseln; sie sind aber auch an Stränden, in Sumpflandschaften und Mangroven zu sehen. Die Meerechsen, manchmal auch Galapagos Meerechsen genannt, ernähren sich fast ausschließlich von Meeralgen. Das überschüssige Salz, dass sie dabei aufnehmen, scheiden sie über Nasendrüsen wieder aus, was für den Beobachter wie Niesen aussieht, und die Gesichter der Echsen oftmals Weiß färbt. Zwischen der Futtersuche im Meer kann man die Meerechsen beim Sonnenbad entlang der Küste beobachten, wo sie sich nach der Kühle des Meeres wieder aufwärmen.
Die männlichen Meerechsen verändern ihre Färbung je nach Saison; in der Paarungszeit verfärben sich besonders die Männchen der südlichen Inseln in leuchtende Rot- und Grüntöne.
Auch in der Größe unterscheiden sich die Meerechsen zwischen den verschiedenen Inseln. Die größten Echsen findet man auf den Inseln Fernandina und Isabela und die Kleinsten auf der Insel Genovesa. Ausgewachsene Männchen werden bis zu 1,7 m lang, Weibchen bis zu maximal 1 m.
Reptilien Gattung Tropidurus
Die Männchen und Weibchen der Tropidurus sind unterschiedlich gezeichnet. Die Männchen sind in der Regel deutlich grösser als die Weibchen und ihre Körper sind heller gefärbt und unterschiedlich gemustert. Die Größe der Eidechsen variiert stark von Habitat zu Habitat, ebenso wie die Körperzeichnungen. Die Lavaechsen, die vorwiegend auf schwarzem Lavauntergund leben, sind deutlich dunkler als die Echsen die in helleren sandigen Lebensräumen heimisch sind.
Raubtiere auf den Galapagos-Inseln
Galapagos Seebären
Vogelarten auf Galapagos
Flugunfähiger Kormoran
Der Flugunfähige Kormoran kann nur auf zwei Inseln des Archipels beobachtet werden:
- auf der Insel Fernandina, wo er vorwiegend an der Ostküste heimisch ist,
- sowie an Nord- und Westküste der Insel Isabela.
Der Galapagos Kormoran bewohnt die Felsküsten dieser Inseln und sucht im flachen küstennahen Wasser, in Buchten und Meerengen nach Futter. Selten entfernt er sich dabei weiter als 1 km von den Brutplätzen. Der Galapagos Kormoran entwickelte sich in einem Inselhabitat, das vollkommen frei von natürlichen Feinden war. Ohne Prädatoren und Nahrung im Überfluss direkt an der Küste, verlor der Vogel im Laufe der Zeit seine nicht mehr genutzte Flugfähigkeit. Der Flugunfähige Kormoran ist der größte Vertreter seiner Familie mit einer Größe von maximal 1 m und maximal 5 kg Gewicht. Die Flügel haben nur noch etwa ein Drittel der zum Fliegen benötigten Größe.
Darwin Finken
Sie wurden zuerst von Charles Darwin während seiner Reise mit der Beagle auf den Galapagos Inseln im Jahr 1835 studiert. Seine Beobachtungen der Vielfalt der Spezies auf den Inseln, insbesondere von Spottdrosseln und Finken, sollte später die Basis werden, auf derer er seine berühmte Evolutionstheorie entwickelte. Die Galapagos-Inseln wurden dadurch in der wissenschaftlichen Welt als „Labor der Evolution“ berühmt.
13 Arten von Darwin Finken sind auf den Galapagos-Inseln und eine auf der Kokos Insel heimisch, wobei der Name Darwin Finken erst 1936 von Percy Lowe geprägt und 1947 von David Lack in seinem Buch über Darwin Finken (Darwin’s Finches) bekannt gemacht wurde. Die Vögel sind alle von ähnlicher Größe (10 bis 20 cm). Der Hauptunterschied zwischen den Arten liegt in der Form und Größe des Schnabels, welcher sich der jeweiligen Hauptfutterquelle angepasst hat.
Darwin Finken Gattungen und Arten
Genus Geospiza
- Großer Kaktusfink, Geospiza conirostris
- Spitzschnabel Grundfink, Geospiza difficilis, (Vampir Fink),
- Mittlerer Grundfink, Geospiza fortis
- Kleiner Grundfink, Geospiza fuliginosa
- Großer Grundfink, Geospiza magnirostris
- Kaktusfink, Geospiza scandens
Genus Certhidea
- Waldsängerfink (Laubsängerfink), Certhidea olivacea
Genus Camarhynchus
- Großer Baumfink, Camarhynchus psittacula
- Mittlerer Baumfink, Camarhynchus pauper
- Kleiner Baumfink, Camarhynchus parvulus
- Vegetarierfink, Camarhynchus crassirostris
- Spechtfink, Camarhynchus pallidus
- Mangroven Fink, Camarhynchus heliobates
Genus Pinaroloxias
- Kokos Insel Fink, Pinaroloxias inornata
Galapagos Pinguin
Die meisten Galapagos Pinguine leben auf Fernandina und entlang der Westküste von Isabela, aber kleine Kolonien können oft auch auf vielen anderen Inseln des Archipels beobachtet werden. Der Galapagos Pinguin ist mit einer Größe von 48 bis 50 cm und rund 2,5 kg Gewicht (die Weibchen sind etwas kleiner, als die Männchen) einer der kleinsten Pinguine der Welt und zeitgleich der einzige Pinguin, der den Äquator zur nördlichen Hemisphäre überquert, was bedeutet, dass er weiter im Norden lebt als alle anderen Pinguine.
Die Pinguine bleiben immer innerhalb des Archipels und verbringen die warmen Tage in der Regel in den kühlen Wassern des Cromwell Stroms, und kehren erst am Abend wieder aufs Land zurück. Sie ernähren sich vorwiegend von kleinen Fischen, Meeräschen, Sardinen und gelegentlich Schalentieren. Sie jagen ausschließlich tagsüber und entfernen sich dabei in der Regel nur wenige Kilometer von ihren Nistplätzen.
Galapagos Ralle
Die Galapagos Ralle (Laterallus spilonotus) ist eine kleine endemische Ralle der Galapagos-Inseln. Die Galapagos Ralle ist ein kleiner (ca. 15 cm großer) nahezu flugunfähiger Vogel, der am Boden lebt. Er hat ein dunkles Gefieder, mit dunkelbraunem Grundton, grauem Kopf und Brust, und weißen Punkten auf dem Rücken. Er hat dunkelrote Augen, einen schwarzen kurzen Schnabel und fast unbrauchbare Flügel.
Die Galapagos Ralle lebt in feuchtem Grasland und Wald, und versucht sich immer im Schutz der Deckung zu halten. Auf Galapagos finden sich diese Lebensräume auf den höheren Inseln, insbesondere Santiago, Santa Cruz und Isabela. Hier ernähren sie sich von Schnecken, Libellen, Käfern, Ameisen und auch Beeren oder Samen.
Galapagos Taube
Die Galapagos Taube ist ein eher widerwilliger Flieger. Sie nistet das ganze Jahr über, vor allem jedoch in der Regensaison von Februar bis Juni, wenn es reichlich Futter gibt. Die Galapagos Taube kann in den trockeneren Regionen aller größeren Inseln gesehen werden.
Galapagos Bussard
Der Bussard ernährt sich hauptsächlich von Insekten, kleinen Lavaechsen, Schlangen und Nagetieren. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, frisst er auch junge Meeresechsen und Landiguana und frisch geschlüpfte Meeres- und Riesenschildkröten. Auch können immer wieder Bussarde bei den Nestern der Gabelschwanzmöwe beobachtet werden, wo sie die Eier ebenso wie die Küken rauben.
Da die Unterschiede zwischen den Jahreszeiten auf den Inseln aufgrund der Nähe zum Äquator relativ gering sind und das ganze Jahr über ausreichend Futter vorhanden ist, hat der Galapagos Bussard keine feste Brutzeit. Während die Männchen ihrer Partnerin treu sind, paaren sich die Weibchen mit bis zu sieben verschiedenen Männchen. Während der gesamten Nistzeit wechseln sich das Weibchen und ihre Männchen mit dem Schutz des Nestes, dem Ausbrüten der Eier und sogar dem Füttern der Küken ab.
Galapagos Spottdrossel
Der natürliche Lebensraum der Galapagos Spottdrossel sind die subtropischen und tropischen Trockenwälder und Buschlandschaften. Sie ernährt sich von kleinen Lavaechsen, Insekten, Hundertfüßern, Aas, Seevogeleiern und Finkenküken, und hat einen sehr klaren Ruf mit gelegentlichen Variationen.
Auch wenn die Galapagos Spottdrosseln fliegen können, laufen sie oft am Boden, insbesondere entlang der Strände und Lavafeldern. Sie bauen ihre Nester in Bäumen und Kakteen. Es gibt drei weitere endemische Spottdrosselarten auf den Galapagos-Inseln, aber die Galapagos Spottdrossel war die erste, welche von Darwin auf seiner Reise 1835 entdeckt wurde. Die Spottdrosseln hatten einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung von Darwins Evolutionstheorie, da sie die ersten Spezies waren, bei welcher Darwin die unterschiedlichen Merkmale von Insel zu Insel bemerkte und dann später anhand weiterer Arten (besonders den Finken) bestätigte. Die Galapagos Spottdrossel kann man auf den Inseln Santa Cruz, Santiago, Isabela, Fernandina, Santa Fe und Genovesa sehen, aber es wird aktuell angenommen, dass sie ihren Ursprung auf San Cristobal hat.
Die endemischen Spottdrosseln der Galapagos-Inseln bilden die Gattung Nesomimus und wurden 2007 von der Amerikanischen Ornithologen Vereinigung (American Ornithologists‘ Union) der Gattung Mimus beigefügt. Die Gattung Nesomimus beinhaltet die folgenden Arten:
- Hood Spottdrossel, Mimus macdonaldi
- Galapagos Spottdrossel, Mimus parvulus
- Española Spottdrossel oder Charles Spottdrossel, Mimus trifasciatus
- San Cristóbal Spottdrossel, Mimus melanotis
Galapagos Wellenläufer
Der Galapagos Wellenläufer (Oceanodroma tethys) ist eine große endemische Seevogelart der Inseln. Zuvor als Sturmvogel eingeordnet erhielt der Wellenläufer vor kurzem eine neue taxonomische Zuordnung. Die Einheimischen nennen den Vogel, ungerührt von der wissenschaftlichen Diskussion, weiterhin „Patapegada“ (angeklebter Fuß).
Der Galapagos Wellenläufer ist ein endemischer Seevogel, der in den Feuchtgebieten im Hochland der großen Inseln San Cristobal, Santa Cruz, Santiago, Floreana und Isabela (in der Regel über 200 m Höhe) nistet. Vor kurzem wurde der Wellenläufer als vom Aussterben bedrohte Art in das Rote Buch der gefährdeten Tierarten aufgenommen. Eine Studie von 2002 zeigt, dass die Brutzeit der Galapagos Wellenläufer von März bis Oktober reicht, aber die Mehrheit der Eier im August gelegt wird.
Lava Möwe
Das Federkleid der erwachsenen Tiere, welches ihnen im dritten Lebensjahr wächst, besteht aus einem schwarzen Kopf, schwarzen Flügeln, einem dunkelgrauen Körper und etwas hellerem grauen Bauch. Schnabel und Beine sind schwarz und das innere des Schnabels rot. Sie haben weiße obere und untere Augenbrauen mit roten Lidern. Vor der Reife sind die Möwen generell dunkelbraun.
Die Lava Möwen nisten einzeln (nicht in Kolonien) und legen in der Regel zwei olivfarbene Eier, die etwa 30 Tage Inkubationszeit benötigen. Die Eltern kümmern sich nur kurze Zeit um den Nachwuchs, da die Küken bereits nach rund 60 Tagen flügge werden. Wie die meisten Möwen sind auch die Lava Möwen Allesfresser, die häufig andere Nester plündern und von anderen Vögeln das Futter stehlen. Sie fangen aber auch Fisch, kleine Krustentiere und junge Echsen. Aufgrund der geringen Anzahl wird die Lava Möwe als vom Aussterben bedrohte Art in dem Roten Buch der gefährdeten Tierarten geführt.
Lava Reiher
Die Lava Reiher werden in der Regel in gebeugter Haltung (auf der Jagd nach Futter) gesehen und haben einen schrillen Alarmruf. Diese sehr territorialen Reiher kann man in den Gezeitenzonen und den Mangrovenbuchten der Galapagos-Insel beobachten. Die Lava Reiher ernähren sich vorwiegend von kleinen Krabben und Fischen, jagen aber auch Fliegen in den Bereichen der Kakteen.
Im Gegensatz zu den meisten Reihern nisten diese nicht in Kolonien sondern in einzelgängerischen Pärchen. Sie bauen ihre Nester in den unteren Zweigen von Mangroven oder unter Lavafelsen. Brutzeit ist zumeist von September bis März, es können aber das ganze Jahr über brütende Reiher gesichtet werden.
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