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Bevölkerung

In Ecuador leben rund 16,8 Millionen Menschen, die eine ethnisch sehr vielfältige Bevölkerung bilden. Wie in den anderen Andenstaaten ist der Anteil der indigenen Bevölkerung, durch die dichte Besiedlung der Ureinwohner vor der Ankunft der Spanier/Europäer in Ecuador sehr hoch. Allerdings wanderten in Ecuador vor allem Spanier und nur wenige andere Europäer ein.

Etwa 30 % der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt und nur etwa 7 % über 65, wobei die Lebenserwartung für Frauen bei ca. 79 Jahren und für Männer bei ca. 73 Jahren liegt.

Die arbeitende Bevölkerung beträgt gut vier Millionen Menschen.

Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte von Ecuador beträgt 54 Einwohner pro Quadratkilometer, damit hat Ecuador die höchste Bevölkerungsdichte Südamerikas.

Allerdings ist die Bevölkerung vor allem aufgrund der starken Urbanisierung sehr ungleich verteilt. So beträgt die Bevölkerungsdichte im Oriente (Regenwald) lediglich vier Einwohner pro Quadratkilometer. Das Bevölkerungswachstum ist in den letzten Jahrzehnten von etwa 3 % pro Jahr auf 1,5 % zurückgegangen.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts findet eine immer stärker werdende Bevölkerungswanderung von den ländlichen Gebieten in die Großstädte:

Mehr als 60 % aller Ecuadorianer leben in den 15 größten Städten des Landes, davon alleine ca. 3,3 Millionen in Guayaquil und 1,9 Millionen in Quito, womit rund 34 % der Ecuadorianer in diesen beiden Städten wohnen.

Hierzu kommen noch über zwei Millionen Ecuadorianer die als Arbeitsmigranten im Ausland leben, vor allem in den USA und in Spanien. Durch die weltweite Wirtschaftskrise kehren allerdings immer mehr ehemalige Auswanderer nach Ecuador zurück.

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Ethnien in Ecuador

Die Mestizen

Die größte ethnische Gruppe in Ecuador sind mit 65 % Anteil an der Bevölkerung die Mestizen, die Nachkommen zwischen den spanischen Kolonisten und den indigenen Völkern des Landes.

Der Einfluss europäischer Siedler

Die Ecuadorianer europäischer Abstammung, insbesondere aus:

  • Spanien,
  • Italien,
  • Frankreich,
  • Deutschland,
  • der Schweiz,
  • die sich im 20. Jahrhundert in Ecuador niedergelassen haben, machen rund 6 % der Bevölkerung aus und sind im ganzen Land hauptsächlich in den städtischen Gebieten vorzufinden.

Die indigene Bevölkerung

Auf die indigenen Gruppen entfallen rund 13 % der aktuellen Bevölkerung. Es gibt über 200 indigene „Nationalitäten“, von denen:

  • die Quichuas in den Anden,
  • die Tsachilas im hinteren Küsten-Flachland bei Santo Domingo,
  • die Shuar,
  • Achuar,
  • Cayapas,
  • Sionas und
  • Secoyas im Regenwald sowie
  • die Chachis im nördlichen Küstengebiet die größten Volksgruppen sind.

Die meist ländliche Bevölkerung der Montubios in den Küstenprovinzen von Ecuador machen etwas mehr als 7 % der Bevölkerung aus.

Die Afro-Ecuadorianer in Ecuador, welche die Mulatten und Zambos mit einschließen, bilden mit einem Anteil von 7 % an der Bevölkerung eine Minderheit,

die weitgehend in der nördlichen Küstenprovinz Provinz Esmeraldas und in geringerem Maße in den südlichen Küstenprovinzen Guayas und Manabi leben.

Im nördlichen Hochland der Anden gibt es zudem eine kleine Gemeinde in der Provinz Imbabura im Chota-Tal.

Darüber hinaus leben heute auch viele Menschen aus dem Nahen Osten und Asien, hier vor allem aus China, in Ecuador.

Die Pluri-Nationalität, mit Pachamama und dem Sumak kawsay

Am 20. Oktober 2008 trat eine neue Verfassung in Kraft welche die vielen indigenen Kulturen innerhalb Ecuadors zum ersten Mal anerkennt (Pluri-Nationalität) und auf den in der indigenen Kultur begründeten Leitbildern:

  • Pachamama („Mutter Erde“) und
  • Sumak kawsay („Gutes Leben”) basiert.

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Die Religionen in Ecuador

Gemäß einer Volkszählung im Jahr 2012 definieren sich:

  • 83 % der Bevölkerung als katholisch,
  • 10 % als evangelisch und
  • 5 % als Atheisten.
  • Andere von den Befragten genannten Religionen sind die Zeugen Jehovas (1 %),
  • die Mormonen (0,4 %),
  • der Buddhismus (0,3 %) und
  • der Spiritismus (0,1 %).
  • In Ecuador hat die katholische Religion, vor allem in den ländlichen Gebieten, auch heute noch großen Einfluss auf die Gesellschaft des Landes.
  • Insgesamt gilt die katholische Kirche Ecuadors als eine der konservativsten Konfessionen Lateinamerikas.

Andererseits haben sich gerade in den ländlichen Teilen von Ecuador manchmal die Naturreligionen und der Katholizismus vermischt, wodurch man auf vielen religiöse Feiern Riten und Symbole aus den verschiedenen Religionen findet. Unter Teilen der einheimischen Urbevölkerung haben sich die traditionellen indigenen Religionen erhalten.

La Comunidad Judía del Ecuador- Die Jüdische Gemeinde von Ecuador

Das Judentum und die Jüdische Gemeinde von Ecuador (La Comunidad Judía del Ecuador) hat ihren Sitz in Quito und umfasst rund 200 Mitglieder. Allerdings ist diese Zahl rückläufig, weil viele junge Leute das Land verlassen um in die USA oder nach Israel zu gehen.

Das seit 1907 geltende Religionsgesetz hat die Vorherrschaft der katholischen Kirche als Staatskirche aufgehoben und stellt alle Religionen rechtlich gleich.

Kirche und Staat/ Modus Vivendi

Die Beziehungen zwischen Kirche und Staat regelt der Modus Vivendi von 1937.

Die Religionsfreiheit in Ecuador

Die Trennung von Staat und Religion ist seit 1986 geregelt und die Religionsfreiheit in der Verfassung des Landes seit 1998 garantiert.

Alltagssituation

Die Armutsgrenze und die Sozialausgaben in Ecuador

Die extreme Armut in Ecuador ist in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen, wobei immer noch rund 15 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben. Die Verringerung der Armut wurde vor allem durch deutlich erhöhte Sozialausgaben in die Bildungs- und Gesundheitssysteme erreicht. Generell sind die Armutsraten am höchsten unter den indigenen Volksgruppen und Afro-Ecuadoreanern, sowie in den ländlichen Gebieten.

Das öffentliche und private, ecuadorianische Gesundheitssystem

Ecuador hat insgesamt eine effiziente Gesundheitsversorgung. Dank des besonders in den letzten Jahren verbesserten öffentlichen Gesundheitssystems, können sich heute Patienten in allgemeinen Krankenhäusern und von Fachärzten in der Ambulanz ohne Kosten behandeln lassen – die medizinische Grundversorgung, einschließlich der Arztbesuche, einfachen Operationen und elementaren Medikamenten, ist seit 2008 kostenlos.

Allerdings findet man gut ausgestattete, allgemeine Krankenhäuser bisher vorwiegend in den großen Städten. In den kleineren Städten und auf dem Land gibt es oftmals nur Gesundheitszentren. Diese sind kleine Krankenhäuser, die nur ambulante oder teilstationäre Behandlungen gewährleisten. Private Krankenhäuser und Kliniken in Ecuador sind auch nach internationalen Standards gut ausgestattet, aber für die Mehrheit der Bevölkerung noch immer zu teuer.

Das ecuadorianische Schulsystem

Die ecuadorianische Verfassung schreibt vor, dass alle Kinder die Schule besuchen, bis sie zumindest die Grundschule nach sechs Schuljahren abschließen. Auch wenn die Kosten für die Primar- und Sekundarstufe von der Regierung getragen wird, können es sich viele Familien nicht leisten ihre Kinder in die Oberschule zu schicken. In ländlichen Gebieten besuchen sogar nur etwa 10 % der Kinder eine Oberschule.

San Fulgencio und San Gregorio Magno – die Vielfalt der ecuadorianischen Universitäten

Ecuador hat 61 Universitäten von denen viele immer noch nach dem traditionellen spanischen Bildungssystem arbeiten, auch wenn immer mehr Universitäten ihre Systeme, Abschlüsse und Lehrpläne an internationale Standards anpassen. Einige der ältesten Universitäten von Nord- und Südamerika finden sich in Ecuador, wie die Universität von San Fulgencio, die im Jahre 1586 von den Augustinern gegründet wurde und die San Gregorio Magno–Universität, welche im Jahre 1651 von den Jesuiten gegründet wurde.

Insgesamt fehlt es in dem ecuadorianischen Bildungssystem an gut ausgebildeten Fachkräften und Akademikern.

Das Fußballspiel, die Zeit, entspannte Atmosphäre

Generell sind Ecuadorianer freundliche, fröhliche Menschen die gerne feiern, was man auch an den vielen Festen zu jeder Gelegenheit sehen kann, und die offen und oftmals neugierig auf Reisende von nah und fern zugehen – Besucher sind im ganzen Land sehr willkommen. Selbst in den großen Städten herrscht trotz des chaotischen Verkehrs eine entspannte Atmosphäre und die meisten Menschen nehmen sich Zeit für eine sehr ausführliche Auskunft, wenn man sie nach dem Weg oder einer Adresse fragt. Insgesamt haben die Menschen hier ein anderes Zeitgefühl und insbesondere auf dem Land scheinen die Uhren deutlich langsamer zu gehen. So kommt man schnell mit den Menschen ins Gespräch, erfährt die neuesten Geschichten oder wird zu einem Volleyball- oder Fußballspiel eingeladen – wundern Sie sich nicht wenn Ihre Mitspieler in diesem Fußball begeisterten Land viele der Spieler aus den europäischen Spitzenmannschaften kennen!