Die folgenden Tipps zu gesundheitlichen Risiken während Ihrer Reise in Ecuador und auf Galapagos bieten nur einen Überblick und ersetzen keinesfalls den Besuch Ihres Haus- oder Tropenarztes. Nur dieser kann Sie zur Gesundheitsvorsorge vor Reiseantritt umfassend beraten und Ihnen hilfreiche Gesundheitstipps für den gesamten Verlauf Ihrer Reise geben.
Gesundheitshinweise für Reisen nach Ecuador und Galapagos
- In welchen Fällen macht eine ärztliche Vorsorgeuntersuchung vor Reiseantritt Sinn?
- Welche Impfungen werden für Reisen nach Ecuador und Galapagos empfohlen?
- Wie finde ich das nächste tropenmedizinische Institut in meiner Nähe?
- Was gehört in meine Notfall-Reiseapotheke?
- Wie beuge ich dem Risiko einer Malaria- oder Dengue-Fieber-Infektion vor?
- Was muss ich während meiner Reise beachten, um gesund und fit zu bleiben?
- Welche nützlichen Tipps gibt es bei Problemen mit der Höhe auf Reisen?
- Wie gestaltet sich die medizinische Versorgung vor Ort?
- Welcher Reise-Versicherungsschutz ist sinnvoll?
Gesundheitsvorsorge vor Ihrer Abreise nach Ecuador
Ärztliche Vorsorgeuntersuchungen bei vorhandenen gesundheitlichen Problemen
Bei dauerhaften gesundheitlichen Problemen jeder Art sollten Sie vor Antritt der Reise unbedingt Ihren Hausarzt konsultieren. Aufgrund der Höhenlage in den Anden und dem damit verbundenen geringen Sauerstoffgehalt, sowie eines sehr großen Temperaturgefälles zwischen Tag und Nacht (von an die 20 °C), unterliegt der menschliche Körper einer wesentlich höheren Belastung als normal. Insbesondere bei Herz-Kreislauf-Problemen oder Asthma wird dringend empfohlen, diese Probleme vor der Reise mit dem Hausarzt zu besprechen.
Impfungen für Reisen nach Ecuador und Galapagos
Bitte bedenken Sie bei Ihrer Terminplanung, dass einige Schutzimpfungen nur mit einem bestimmten Abstand zueinander verabreicht werden können bzw. einige Zeit nötig ist, bis die Immunisierung ihre Wirksamkeit erreicht hat. Sie sollten daher rechtzeitig vor Ihrer Reise einen Arzttermin vereinbaren. Besondere Beachtung sollte dabei Kindern, Schwangeren oder Reisenden mit möglichen Allergien gegen Impfstoffe gelten.
Vor allen Reisen in tropische Gebiete ist es dringend empfehlenswert mit Ihrem Hausarzt oder besser noch mit einem Tropenarzt zu sprechen und sich über eventuelle Gefahrengebiete und empfehlenswerte Impfungen zu informieren.
Grundsätzlich werden bei der Einreise nach Ecuador aus dem europäischen Ausland keine besonderen Impfungen verlangt. Bitte überprüfen Sie, ob Sie die üblichen und in Deutschland von den Krankenkassen finanzierten Immunisierungen gegen Diphtherie, Polio und Tetanus wieder auffrischen müssen. Weiterhin wäre eine Impfung gegen Hepatitis A und gegen Hepatitis B zu empfehlen. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.
Derzeit sind Impfungen gegen Gelbfieber bei Einreise nach Ecuador aus einem Risikoland, z. B. Bolivien, vorgeschrieben und Typhus empfohlen. Beachten Sie dazu bitte die jeweiligen Bestimmungen für eine Einreise nach Ecuador.
Für weiterführende Informationen zum Thema Tropenkrankheiten und Gesundheitsrisiken auf Reisen empfehlen wir Ihnen, sich auf den folgenden Internetseiten zu informieren:
- CRM – Centrum für Reisemedizin
- WHO – Weltgesundheitsorganisation (auf Englisch)
- Liste der Gelbfieberimpfstellen
- Robert Koch Institut
Kontaktadressen für Tropenmedizinische Institute
- Deutschland:
- Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit Berlin
13353 Berlin, Augustenburger Pl. 1, Tel. 030 450565700
Webseite: tropeninstitut.charite.de - Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
20359 Hamburg, Bernhard-Nocht-Straße 74, Tel. 040 428180
Webseite: www.bnitm.de - Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin
80802 München, Leopoldstraße 5, Tel. 089 218013500
Webseite: www.klinikum.uni-muenchen.de
- Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit Berlin
- Schweiz
- Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut Swiss TPH
4051 Basel, Socinstraße 57, Tel. +41 61 284 81 11
Webseite: www.swisstph.ch
- Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut Swiss TPH
- Österreich:
- Institut für Reise- und Tropenmedizin, Tropeninstitut Stemberger
1080 Wien, Lenaugasse 19, Tel. +43 1 4026861
www.tropeninstitut.at
- Institut für Reise- und Tropenmedizin, Tropeninstitut Stemberger
Weitere nützliche Hinweise findet man unter www.auswaertiges-amt.de. Die dort aufgeführten Informationen können allerdings nicht den Besuch beim Haus- oder Tropenarzt ersetzen. Um einen Impfplan aufzustellen, sollten Sie rechtzeitig einen Arzt-Termin vereinbaren. In jedem Fall empfiehlt sich die Mitnahme des Impfausweises auf Reisen.
Alles für die Notfall-Reiseapotheke
Die medizinische Versorgung in den größeren Städten ist mit der in Europa zu vergleichen. In den „farmacias“ (Apotheken) können Sie Ihre Reiseapotheke auch kurzfristig gut ergänzen. Es ist jedoch ratsam einen gewissen Grundstock an Medikamenten bereits bei sich zu tragen. Dazu gehören Mittel wie:
- Durchfallmittel
- Schmerztabletten
- Sonnenschutz und
- Insektenschutzspray (bei Reisen in Gebiete unter 2.000 m).
Für Reisende, die abgelegene Gebiete (insbesondere ländliche Gebiete, in denen sich die medizinische Versorgung etwas schwieriger gestaltet) auf eigene Faust bereisen möchten, empfehlen sich zusätzlich
- Wasserentkeimungstabletten
- Antibiotika
- Verbandszeug und
- Desinfektionsmittel.
Vorbeugende Maßnahmen vor einer Malaria- oder Dengue-Fieber-Infektion
Falls Sie Zeit in tropischen Regionen in Lagen unter 1.500 m, wie im Amazonasgebiet, Chocó oder der Küste (nicht in Galapagos) verbringen, besteht ein gewisses Risiko, sich mit Malaria oder Dengue zu infizieren. Nutzen Sie Insektenschutzmittel und tragen Sie zum Schutz lange, helle Kleidung. Achten Sie bei der Wahl Ihrer Unterkünfte darauf, dass sich diese nicht bei Wasserpfützen, Tümpeln oder auf Hügeln befinden. Verwenden Sie immer ein Moskitonetz.
Bitte lassen Sie sich von einem Tropenarzt vor der Reise ausführlich über die verschiedenen Medikamente (Prophylaxe oder Stand-by-Therapie) beraten. Nur der Arzt kann Ihnen sagen, welche Medikamente für Sie geeignet sind.
Hinweise & Tipps für Ihre Gesundheit während der Reise
- Befolgen Sie die wichtigste Faustregel auf Reisen: „Cook it, peel it or forget it“!
Die häufigsten auftretenden gesundheitlichen Beschwerden sind für Touristen in der Regel Magen-Darm-Infektionen durch verschmutztes Wasser und/oder schlechtes und vor allem ungewohntes Essen. Befolgen Sie am besten die Faustregel „Cook it, peel it or forget it“ (koch es, schäl es oder vergiss es). Essen Sie nur gekochte oder richtig durchgebratene Speisen und verzichten Sie bei Getränken auf Eis, offene Fruchtsäfte und Milch. In den Hotels oder Lodges einer Rundreise können Sie jedoch Salate, Obst und Säfte in der Regel ohne Bedenken genießen. - Trinken Sie kein Leitungswasser!
Trinken Sie kein Leitungswasser, sondern nur Mineralwasser aus geschlossenen Flaschen mit unangebrochener Originalverpackung oder vorbehandeltes, abgekochtes Wasser. Dasselbe gilt auch für das Zähneputzen! Zur Desinfektion von Leitungswasser eignen sich die verschiedenen in Ausrüstungsläden oder Apotheken erhältlichen Mittel auf Silberionen- oder Chlorbasis. Sollte eine Durchfallerkrankung länger als 2 Tage dauern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. - Schützen Sie Ihre Haut vor der starken Sonneneinstrahlung!
Auch die Sonne ist für Mittel- und Nordeuropäer ungewohnt – die Sonneneinstrahlung ist in Äquatornähe wesentlich höher ist als in Deutschland! Tragen Sie eine Kopfbedeckung und Sonnenbrille. Außerdem empfiehlt sich auch bei bewölktem Himmel die Benutzung von Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 10, bei empfindlicher Haut sogar von 25 und mehr, vor allem bei Reisen zu den Galapagos-Inseln. - Schützen Sie sich vor Mücken!
Vergessen Sie nicht, sich besonders in den Dschungelregionen ganztägig und auch nachts gegen Mücken zu schützen.
Wichtiges zu Höhenproblemen und Höhenkrankheit
Durch die unterschiedlichen Regionen Ecuadors und den damit verbundenen großen Höhenunterschieden im Land besteht natürlich ein gewisses Risiko, dass ab 3.000 m Höhe über dem Meeresspiegel Symptome der Höhenkrankheit auftreten könnten. Zum Vergleich: Quito liegt auf einer Höhe von 2.850m und die meisten Reisen in den Anden von Ecuador führen auf Höhen von 4.000 m oder sogar noch höher.
Bitte beachten Sie, dass es keine Möglichkeit gibt, die individuelle Höhenverträglichkeit durch Untersuchungen zu Hause festzustellen und Vorhersagen zu treffen, wie gut der Einzelne die Höhe vertragen wird. Beim Auftreten von stärkeren Höhenproblemen bzw. Anpassungsschwierigkeiten gibt es keinen Zusammenhang mit Alter oder Trainingszustand. Jüngere und konditionell Stärkere sind manchmal sogar eher betroffen, weil sie eventuell ihr Tempo zu schnell wählen oder ohne ausreichend Akklimatisation in die Höhe gehen.
Prinzipiell kann man gegen die Symptome der Höhenanpassung nicht viel tun. Man kann Aspirin gegen die Kopfschmerzen ebenso einnehmen sowie ein leichtes Mittel gegen die Übelkeit, sollten diese Symptome auftreten. Darüber hinaus sollten beim gesunden Menschen keine weiteren Probleme entstehen. Die Anwendung von sog. „Höhenmitteln“ wie z. B. Diamox ist für eine Reise in diese Höhen völlig unnötig und unter Umständen sogar gefährlich. Aus diesem Grund wird der Einsatz von Medikamenten dieser Art von unserer Seite her strikt abgelehnt.
Sie sollten sich deshalb während Ihrer Reise bewusst sein, dass sich der Körper zuerst an diese Höhenlagen gewöhnen muss und die Reise ruhig beginnen. Es wird empfohlen viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, jedoch keinen Alkohol zu trinken und nicht zu fett zu essen. Bewegen Sie sich langsam und gehen Sie lieber wieder auf geringere Höhen, falls Anzeichen der Höhenkrankheit auftreten. Wenn Sie zu Bluthochdruck oder Kreislaufproblemen neigen, empfiehlt sich eine Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Wer sich eine Expeditionsreise zu höheren Lagen Ecuadors zutraut, wird mit unvergesslichen Reiseerlebnissen belohnt:
Medizinische Versorgung vor Ort
Das medizinische Versorgungsangebot ist in den größeren Städten im privaten Sektor Ecuadors in der Regel mit dem in Europa zu vergleichen. Der öffentliche Sektor ist jedoch hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und zum Teil hygienischer Ressourcen, insbesondere in ländlichen Regionen, unter Umständen noch nicht so gut strukturiert.
Sinnvoller Versicherungsschutz vor Reiseantritt
Wir empfehlen Ihnen dringend, eine Reisekranken- und Rückholversicherung abzuschließen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine solche nötig wird, ist zwar äußerst gering, doch sollte dieser Fall eintreten, können dabei Kosten in sechsstelliger Höhe entstehen.
Darüber hinaus raten wir auch zu einer Reiserücktrittsversicherung. Auch der Abschluss einer Reisegepäckversicherung zum Schutz gegen Diebstahl und Verlust ist anzuraten. Diese Versicherungen sind in jedem Reisebüro buchbar. Über Preise und Bedingungen können sie sich ebenfalls im Reisebüro oder den Versicherungsunternehmen informieren. Prüfen Sie ebenfalls die Leistungen Ihrer Privathaftpflicht- sowie Ihrer Unfallversicherung. Bei Buchung über einen Reiseveranstalter, berät dieser Sie gerne!